Die Nationalpark Tauerngold-Region berichtet:
Mehr als 40 Steinadlerpaare haben im Nationalpark Hohe Tauern Ihre Horste, rund ein Drittel der beobachteten Paare zogen in den vergangenenJahren Jungtiere auf.
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Steinadler in der Tauerngold-Region |
Ein regelmäßiges Monitoring liefert Zahlen über die Population. Im Nationalpark Hohe Tauern halten sich derzeit 42 bis 43 Steinadler-Brutpaare auf. Das sind etwa zwölf bis 15 Prozent des Gesamtbestandes von Steinadlern in Österreich.
Die Steinadlerpopulation in den Hohen Tauern ist relativ stabil. Schon bei der ersten Erhebung, die zwischen 2002 und 2005 durchgeführt wurde, wurden von den Experten mehr als 40 Brutpaare bestätigt.
Flächendekendes Steinadler-Montoring
Im Rahmen eines Interreg IIIa-Projektes hatte der Nationalpark Hohe Tauern in den Jahren 2002 bis 2005 gemeinsam mit vier weiteren Schutzgebieten in Italien und Südtirol an einem flächendeckenden Steinadlermonitoring teilgenommen. Ziel war es, Daten über die Anzahl der sowie über deren Bruterfolg zu sammeln. Man wollte mehr über die im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie der EU (Richtlinte 79l409lEEC) aufgelistete Art wissen.
Damit es nicht bei einer einmaligen Erhebung bleibt, entschloss sich der Nationalpark im Jahr 2011 mit Rangern erneut ein Monitoring durchzuführen. Durch längere Datenreihen können Aussagen über die Entwicklung des Steinadlerbestandes getroffen werden. Die Erhebung ist gar nicht so einfach.
Die Beobachtungen werden vor allem während der Balz- und Brutzeit gesammelt. Doch weil ein Paar mitunter mehrere Horste hat, können die Beobachter nicht immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das Ergebnis zeigte mit 42 bis 43 Brutpaaren einen relativ stabilen Bestand im Gebiet des 1.800 Quadratkilolmeter Nationalpark Hohe Tauern sind rund 200 Steinadlerhorste bekannt.
Nachwuchs hatte in den vergangenen Jahren nur ein Drittel der Paare. Klarerweise enden die Reviergrenzen nicht an den Parkgrenzen, viele Paare befliegen auch Gebiete außerhalb des Schutzgebietes.
Rund 200 bekannte Steinadler-Horste
Veränderungen seit den sich zwischen dem Erstprojekt und der aktuellen Erhebung beim Bruterfolg. Es gab weniger Nachwuchs bei den Steinadlern. Im Erstprojekt brüteten rund zwei Drittel der Paare, der Bruterfolg lag im Schnitt der Jahre 2003, 2004 wd 2005 bei rund 0,6. Das bedeutet, dass etwa 60 Prozent der Adlerpaare Jungtiere aufzogen. In der Periode 2011 bis 2013 war der Bruterfolg deutlich geringer: Er lag bei durchschnittlich 0,35. Nur etwas mehr als ein Drittel der Adlerpaare hatte somit Jungtiere.
Die Gründe für diese rückläufigen Zahlen sind noch unklar. Klimatische Faktoren sind ebenso möglich, wie die Tatsache. dass etwaige neu angelegte Horste von den Beobachtern nicht immer gleich entdeckt werden. Aufgrund der begrenzten Zeit- und Personalressourcen können nicht immer alle Horste flächendeckend kontrolliert werden. Immerhin sind derzeit in denm Hohen Tauern rund 200 Steinadlerhorste bekannt.
Das Monitoring soll in den nächsten Jahren zumindest auf einem Mindeststandard weitergeführt werden, um langfristige Datenreihen über die Steinadler zu erhalten. Ein Danke geht an alle Interessierten, Grundbesitzer und Jäger, die das Projekt unterstützen und Informationen zu Florsten oder Bruten weitergeben. Dadurch können die Daten verdichtet und die Qualität des Monitorings verbessert werden.
Bericht von Gunther Greßmann